Familientag am Kunstmuseum Basel mit Studierenden der Gender Studies. Ein Rückblick in Bildern

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Von Dominique Grisard.

Am 6. November 2022 fand der alljährliche Familientag im Kunstmuseum Basel statt. Zum ersten Mal auch im Kunstmuseum Basel | Gegenwart. Zwei Gruppen des Kompetenzkurses «Fun Feminism», Studierende der Geschlechterforschung an der Universität Basel, waren dabei – mit dem Workshop «Familien. Das sind Wir!» und dem Stand «This Is a Public Service Message» mit dem Aufruf: Banden Bilden – Buttons Basteln!


Workshop «Familie. Das sind wir!»

Zuerst ging es mit den Workshop-Teilnehmenden in die Ausstellung, konkret: vor das Werk von Muda Mathis und Sus Zwick, auf dem sie gemeinsam mit Fränzi Madörin nackt auf einem bunten Sofa genüsslich Zigarre rauchen. Das Bild strahlt Intimität aus, Wohnzimmer-Atmosphäre halt. Wer oder was ist Familie? Wo hält sie sich auf? Wie wichtig sind Wahlfamilien, gerade für queere Menschen? Weiter ging es zum «pregnancy suit» von Ani Liu. Welche Fragen gehen uns durch den Kopf beim Betrachten dieses dunklen Anzugs aus durchsichtig-leichtem Stoff mit Platz für einen dicken, schwangeren Bauch? Warum definiert sich Familie so stark über das Vorhandensein von Kind(ern), Mutter und Vater? Wir geraten ins Gespräch über schwangere Männer, den Anzug als Uniform bürgerlicher Männlichkeit, den durchsichtigen Stoff und die Hängung des Anzugs, die wir eher mit Weiblichkeit assoziieren und über einen werdenden Vater, der mit der Schwangerschaft seiner Partnerin anfing, überall eine Aktentasche mit sich zu tragen – was er vor – und auch nach der Schwangerschaft nie mehr tat. An einem ruhigen Ort im Erdgeschoss erstellten schliesslich wir gemeinsam eine Mind Map auf der wir die Komplexität der Bildung von Herkunfts-, Wahl- und Wunschfamilien sowie räumlich, rechtlichen und biologischen Familienformen zu wiederspiegeln versuchten.

Bilder: Eindrücke aus dem Workshop «Familie. Das sind wir!». ©Privat.


«This is a Public Service Message» Stand: Banden Bilden – Buttons Basteln!

Inspiriert von den öffentlichen Botschaften der Guerrilla Girls und ihren «This Is a Public Service Messages», konnten Kinder Stickers bemalen, Gorilla-Masken basteln oder Buttons mit markigen Sprüchen und Slogans anfertigen. Das DIY-Angebot wurde rege genutzt. Insbesondere die Gorilla-Masken sorgten für grosse Belustigung.

Bilder: Eindrücke vom «This is a Public Service Message» Stand. @Privat.


Das war noch nicht alles!

Auch an der kommenden Museumsnacht, am 20.01.2023, werden Studierende der Gender Studies das Programm im Kunstmuseum Basel | Gegenwart mitgestalten. Wir freuen uns auf:

PROTEST-SONG-KARAOKE!
Schnapp dir deine Soul Sisters, das Mikrofon und ab in die Karaoke-Bar.

GEMEINSAM BANDEN BILDEN – VOM MUSEUM INS KOLLEKTIV
An diesem Stand lernst du verschiedene Basler Kollektive kennen, die sich feministisch engagieren. Werde auch du Teil feministischer Bewegungen und überwinden wir gemeinsam das Patriarchat!

ASK-ME-GUIDE
Frag alles was du zur Ausstellung «Fun Feminism» wissen möchtest.

Weitere Angaben zum Programm folgen.

Bild: Ebecho Muslimova. Ausstellungsansicht, Fun Feminism, Kunstmuseum Basel | Gegenwart. ©Gina Folly, Kunstmuseum Basel.

Dominique Grisard ist Historikerin und Geschlechterforscherin am Zentrum Gender Studies der Uni Basel und leitet das Swiss Center for Social Research. Mit Andrea Zimmermann hat sie die Forschungs-, Lehr- und Veranstaltungsplattform art of intervention ins Leben gerufen.