«Ihr habt das Recht dazu – und Grund dazu – wütend zu sein»

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Ein Rückblick auf die Podiumsveranstaltung über «Geschlechterverhältnisse im Kulturbereich – zwischen Vision und Realität» vom 8. März in der Kaserne Basel.

Macht ist eigentlich nichts Geheimnisvolles und zeigt sich sehr deutlich, wenn wir genau hinschauen. So kam eine im November veröffentlichte Studie des Schweizer Bühnenkünstler-Verbandes über Machtmissbrauch und sexuelle Belästigung zum erschütternden Ergebnis, dass 79% der Befragten in den letzten zwei Jahren die Erfahrung eines sexuellen Übergriffes machen mussten.

Aus diesem und vielen anderen Gründen ist eine bewusste und gezielte Auseinandersetzung mit diskriminierenden Strukturen zentral, so die Kernbotschaft dieser Podiumsveranstaltung, wenn wir sowohl auf einen guten zwischenmenschlichen Umgang sowie auf qualitativ hochwertige und vielfältige Beiträge in Schweizer Kulturbetrieben Wert legen.

Macht ist, wenn ich meine Privilegien nicht reflektieren muss. Keine Zahlen haben, heisst daher auch, diese Macht nicht benennen zu wollen. Aus diesen Gründen braucht es eine schweizweite und Sparten übergreifende, empirische Studie zu den Geschlechterverhältnissen in der Schweiz. Andrea Zimmermann, Geschlechterforscherin an der Universität Basel und Mitinitiantin von Art of Intervention, leitet zur Zeit eine Vorstudie zu dieser Thematik, welche im April veröffentlicht wird.

Zu diesem Ziel will auch dieses Podium beitragen, welches sich kritisch mit der jetzigen Lage auseinandersetzt und mögliche Handlungsspielräume für Veränderung sichtbar macht. Sie macht wütend und hoffnungsvoll zugleich: Sind wir als Gesellschaft endlich mal bereit, solche Verhältnisse nicht mehr hinzunehmen?

Hier geht es zum Bericht von Radio X über die Podiumsveranstaltung und dem Beitrag von Radio SRF (ab 00:18:26) zur Vorstudie.


Bild: „Monatlicher Bruttolohn nach beruflicher Stellung und Geschlecht“, 2018. ©BFS 2020.