Zum Anlass des Internationalen Frauentag bzw. dem feministischen Kampftag finden an und um den 8. März diverse Veranstaltungen statt (in diesem Beitrag mit einem * markiert), die sich mit den Folgen geschlechterbasierter Gewalt befassen. Weitere Veranstaltungen richten ihr Augenmerk unter anderem auf kunstschaffende Frauen in der Frühen Neuzeit, zeitgenössische queer-feministische Comics, Politiken der Emanzipation, Migration und Asylrecht, die Klimakrise, und vieles mehr. Im Folgenden eine Auswahl an Veranstaltungen, auf die wir euch gerne aufmerksam machen.

Im Überblick

01.03., 18 UhrKunstmuseum Basel, HauptbauGeniale Frauen. Künstlerinnen und ihre Weggefährten
Vernissage
06.–07.03.Bern, div. Orte*Exploring Gender-Based Violence and Femicide in 20th & 21st Century Music Theatre
Conference with opera screenings
07.03., 19 UhrLiteraturhaus Basel*Gegen Frauenhass
Christina Clemm, Miriam Suter & Natalia Widla
08.03.*Internationaler Frauentag
08. & 09.03., jeweils 20 UhrKaserne Basel, ReithalleDies ist keine Botschaft
Rimini Protokoll
13.03., 18.15 UhrBühnen Bern*Rehearsal Room: Entering the Stage
Performance Lecture mit Living Smile Vidya
14.–16.o3. Literaturhaus FreiburgOutside the Box
queer-feministischer Comic-Salon
19.03., 19.30 UhrKaserne Basel, Rossstall 2Wie geht männliche Emanzipation?
feministischer salon basel
20.03., 18.15 UhrUni Muesmatt, BernTransitory Space: Context of Forced Migration & Asylum
Aaiún Nin im Gespräch mit Tina Büchler
22.03., 19 UhrHEKLibby Heaney: Quantensuppe
Vernissage
13. & 14.04.Kunsthaus BasellandRewilding
Eröffnungsausstellung
16.04., 19.30 UhrKaserne Basel, Rossstall 2Feminismus und Klimaverantwortung
feministischer salon basel
24.04.Literaturhaus BaselSave the Date:
Nicole Seifert im Gespräch mit Andrea Zimmermann


Geniale Frauen. Künstlerinnen und ihre Weggefährten
Ausstellung

02.03.–30.06.2024 |Kunstmuseum Basel, Hauptbau
Vernissage: Freitag, 01.03., 18–21 Uhr
Sie porträtierten Gekrönte und Noble, hatten eigene Werkstätten, bildeten Leute aus, gerieten meist in Vergessenheit: Künstlerinnen. Im Norden wie im Süden Europas gab es zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert weit mehr (teils über die Massen erfolgreiche) Malerinnen, Lehrerinnen und Grafikerinnen als man es vermuten würde. Auch wenn eine Karriere als Künstlerin nicht gänzlich unmöglich war, war sie gesellschaftlich nicht vorgesehen und nur unter besonderen Bedingungen zu realisieren. Mit vordefinierten Rollenbildern konnte aber dank Familienmitgliedern, Lehrern und weiteren Wegbereitern gebrochen werden. Die Ausstellung Geniale Frauen präsentiert rund 100 Werke von erfolgreichen Hofmalerinnen, Lehrenden, Unternehmerinnen und Verlegerinnen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert und beleuchtet so diese drei Jahrhunderte aus einem neuen Blickwinkel.
Weitere Informationen hier.
Save the Date: Am 17. April findet eine Podiumsdiskussion im Rahmen der Ausstellung statt. Unter dem Titel «Kinder, Küche, Kunst» diskutieren Katrin Dyballa, Lena Maria Thüring, Katrin Ströbel, Andrea Zimmermann und Ariane Mensger (Moderation) über die Vereinbarkeit von Familie und Kunstbetrieb.


*Exploring Gender-Based Violence and Femicide in 20th & 21st Century Music Theatre
Conference with opera screenings

Mittwoch & Donnerstag, 06.–07.03 | Universität Bern, Mittelstr. 43, 3012 Bern
Since Catherine Clément’s seminal work on the intertwining of opera plots and violence against women,a growing number of musicologists have critically engaged with the representation of sexual violence against women in canonical operas and their stagings, and questioned the persistence of rape culture in new productions. This scholarship has successfully examined rape as a ‹violent performative of systemic, gendered power›. Building on this scholarship, this two-day conference aims to broaden the perspective and specifically examine not only rape of women in opera, but also femicides and sexual violence against men and non-binary people, under the theme of gendered violence in music theatre in the 20th and 21st centuries.
Detailed program and further information here (PDF).


*Gender-based Violence and Femicides in Operas from the Global South
Opera screenings and panel discussion with Hilda Paredes & Shirley Apthorp

Mittwoch, 06.03., 18.30–21.00 Uhr | Kino in der Reitschule, Neubrückstr. 8, 3012 Bern
As part of the conference “Exploring Gender-Based Violence and Femicide in Twentieth and Twenty-First Century Music Theatre“ at the Institute of Musicology of the University of Bern, we will welcome Mexican composer Hilda Paredes and director Shirley Apthorp from the NGO Umculo, which commissions and produces music theatre as an applied theatre in South Africa.
We begin with a screening of the two chamber operas La tierra de la miel (2013) by Hilda Paredes, which explores human trafficking, rape and femicide on the Mexico-US border, and Romeo‘s Passion (2018) by Umculo, which focuses on gender-based violence against homosexual men in South Africa. After, there will be a panel discussion with Hilda Paredes and Shirley Apthorp, chaired by Prof. Dr. Lena van der Hoven and Dr. Luis Velasco-Pufleau.
Further information here (PDF). The event is part of the lecture series “Gendered Spaces“ of the IZFG, aoi and mLAB of the Institute of Geography.
Eintritt frei, bitte anmelden: conference.musictheatre.musik@unibe.ch | Sprache: Englisch


*Gegen Frauenhass
Christina Clemm, Miriam Suter & Natalia Widla

Donnerstag, 07.03., 19 Uhr | Literaturhaus Basel
«Alle, wirklich alle Frauen können betroffen sein. Und alle, wirklich alle Männer können Täter sein.» Christina Clemm weiss, wie allgegenwärtig Gewalt gegen Frauen ist. Sie ist Strafverteidigerin und hat hunderte Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt vertreten. In ihrem Buch Gegen Frauenhass verbindet sie Fallbeispiele und Gesellschaftsanalyse und zeigt auf, was wir verändern müssen – politisch wie privat.
Die Journalistinnen Miriam Suter und Natalia Widla haben in ihrem Buch Hast Du Nein gesagt? den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Schweiz untersucht. Sie haben mit verschiedensten Expert*innen gesprochen und setzen sich damit auseinander, welche Veränderungen es schweizweit in Institutionen und nicht zuletzt im Strafrecht braucht.
Im ersten Teil des Abends spricht Andrea Zimmermann (aoi) mit Christina Clemm über ihr Buch, im zweiten Teil gibt es ein Podiumsgespräch mit Miriam Suter, Natalia Widla und Christina Clemm.
Weitere Informationen und Tickets hier.


*Internationaler Frauentag / feministischer Kampftag

Zum Anlass des seit über hundert Jahren stattfindenden Internationalen Frauentag, heute auch oft als feministischer Kampftag bezeichnet, soll am 8. März an die Geschichte des langen Kampfes um geschlechtliche und sexuelle Gleichberechtigung in der Schweiz und international erinnert werden. In Gedenken an unsere vielen tapferen Mitstreiter*innen und daran, dass noch immer viele Menschen weltweit aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität struktureller Diskriminierung, Hass und Gewalt bis hin zu Mord ausgesetzt sind, finden an und um diesen Tag diverse Veranstaltungen statt (in diesem Beitrag mit einem * markiert). Bleiben wir informiert, solidarisch und organisiert!


Dies ist keine Botschaft
Rimini Protokoll

Freitag & Samstag, 08. & 09.03., jeweils 20 Uhr | Kaserne Basel, Reithalle
Mit Dies ist keine Botschaft (Made in Taiwan) kehrt Stefan Kaegi von Rimini Protokoll an die Kaserne Basel zurück und wagt den Versuch, eine unmögliche Botschaft für den Inselstaat Taiwan zu errichten. Die zentrale Frage des Abends: Wie kann im Theater ein Territorium, das offiziell nicht als Staat anerkannt wird, repräsentiert werden?
Gemeinsam mit taiwanesischen Künstler*innen hat Stefan Kaegi im Rahmen einer siebenwöchigen Recherche-Residenz im Nationaltheater Taipeh Diplomat*innen, Geolog*innen, Techniker*innen aus der Halbleiterindustrie, Politiker*innen und Geschäftsleute befragt. Drei davon stehen bei Dies ist keine Botschaft (Made in Taiwan) auf der Bühne: ein pensionierter Botschafter, eine Netzaktivistin sowie eine Musikerin und Alleinerbin eines Bubble-Tea-Imperiums. Gemeinsam simulieren die drei mit viel Bildern und Musik auf der Bühne die Eröffnung einer in der realen Welt unmöglichen Botschaft – geschützt durch die Freiheit der Kunst. So ensteht die mobile Stichprobe eines Landes, ein transformierbares Architekturmodell, das die drei Expert*innen als Miniaturfilmkulisse für ihre eigene und die Biographie ihres Landes nutzen. Das Publikum wird dabei zu Gästen und Mitwirkenden einer heiklen politischen Mission, in deren Zentrum nicht zuletzt das Verhältnis von Europa zu China steht.
Weitere Informationen und Tickets hier.


*Rehearsal Room: Entering the Stage
Performance Lecture mit Living Smile Vidya

Mittwoch, 13.03., 18.15–19.45 UhrStadttheater Mansarde, Kornhausplatz 20, 3011 Bern
The performer Living Smile Vidya, or Smiley for short, is a guest in the Mansarde of the city theatre. Smiley is the first trans woman to legally change her name and gender in the Indian state of Tamil Nadu. She has lived in Switzerland for five years. Since last year she is presenting her show “Introducing Living Smile Vidya” on various stages. With a performance lecture on her biography she is taking the stage in the attic of the city theatre. This will be followed by a discussion with the artist, moderated by Andrea Zimmermann (IZFG and aoi).
Further Information here. The event is part of the lecture series “Gendered Spaces“ of the IZFG, aoi and mLAB of the Institute of Geography and supported by Pro Helvetia.
Eintritt frei | Sprache: Englisch


Outside the Box
queer-feministischer Comic-Salon

Donnerstag bis Samstag, 14.–16.o3.Literaturhaus Freiburg
Vorhang auf für drei Tage queer-feminis­tischer Comic-Salon! Gemeinsam mit Co-Kuratorin Sonja Eismann, Mitgründerin des Missy Magazine und Comic-Expertin, bringt das Literaturhaus aktuelle Graphic Novels auf die Bühne, zeigt einen Film zur Geschichte der queeren Comic-Szene in den USA und lädt ein zum Workshop mit Elizabeth Pich.

14.03., ab 19 Uhr: Anke Feuchtenberger, Nino Bulling und Bär Kittelmann
Leinwandlesung und Performance. Weitere Informationen und Tickets hier.
14.03., ab 22 Uhr: No Straight Lines: The Rise of Queer Comics
Late Night Kino. Weitere Informationen und Tickets hier.
15.03., ab 19 Uhr: Elizabeth Pich, Lina Ehrentraut und Marijpol
Leinwandlesungen und Get-together. Weitere Informationen und Tickets hier.
16.03., ab 10 Uhr: Fungirl
Comic-Werkstatt mit Elizabeth Pich. Weitere Informationen und Tickets hier.


Wie geht männliche Emanzipation?
feministischer salon basel

Dienstag, 19.03., 19.30 Uhr | Kaserne Basel, Rossstall 2
Wie geht nachhaltiges Mannsein? Wie finden wir heraus aus den vorherrschenden Männlichkeitsideologien? Was können Männer tun, um das Männlichkeitskorsett zu lockern? Der Psychologe und Buchautor Markus Theunert arbeitet und forscht seit vielen Jahren zu Fragen der Männlichkeit. In seinem neuen Buch Jungs, wir schaffen das. Ein Kompass für Männer von heute zeigt er auf, wie männliche Emanzipation gelingen könnte. Am feministischen salon präsentiert er sein Buch und diskutiert mit Franziska Schutzbach über seine Thesen.
Weitere Informationen hier. Wenn ihr euch kein Ticket leisten könnt, meldet euch unter info@feministischersalon.ch


Transitory Space: Context of Forced Migration & Asylum
Aaiún Nin im Gespräch mit Tina Büchler

Mittwoch, 20.03., 18.15–19.45 Uhr | Uni Muesmatt, Bühlstrasse 26, A224, 3012 Bern
Further Information here. The event is part of the lecture series “Gendered Spaces“ of the IZFG, aoi and mLAB of the Institute of Geography.
Eintritt frei | Sprache: Englisch


Libby Heaney: Quantensuppe
Ausstellung

23.03.–26.05.2024 |Haus der Elektronischen Künste (HEK)
Vernissage: Freitag, 22.03., 19 Uhr
Libby Heaney ist eine bildende Künstlerin und promovierte Quantenphysikerin, die sich in ihren Werken mit den Auswirkungen von Technologien wie Quantencomputing oder maschinellem Lernen auf die Gesellschaft auseinandersetzt und dies kritisch wie spielerisch hinterfragt.
Ihr Œuvre umfasst Videoinstallationen, Game-Environments, Skulpturen, Performances und partizipatorische Experimente gleichermassen. Das HEK präsentiert die erste Einzelausstellung der britischen Künstlerin in der Schweiz und fokussiert auf aktuelle Arbeiten, die sich mit Quantencomputing beschäftigen und den Quantencomputer erfolgreich als künstlerisches Medium zum Einsatz bringen für die Entwicklung einer eigenständigen künstlerischen Sprache, die die vielschichtige Realität der Quantenwelt für das Publikum sinnlich erfahrbar macht.
Weitere Informationen hier.


Rewilding
Eröffnungsausstellung des neuen Kunsthaus Baselland

13.04.–18.08.2024 |Kunsthaus Baselland, Helsinki-Strasse 5, 4142 Münchenstein/Basel
Eröffnungswochenende: Samstag, 13.04., 15 Uhr & Sonntag, 14.04., 11 Uhr
Nun ist es endlich so weit: Das neue Kunsthaus Baselland, transformiert von einer ehemaligen Champagner-Lagerhalle in einen Ort für zeitgenössische Kunst, ist vollendet. Der Kunstverein Baselland findet damit nach 25 Jahren an seiner Wirkungsstätte in Muttenz seine neue Heimat in Münchenstein, in einer pulsierenden Umgebung von Kunst-und Kulturinstitutionen, der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Künstler*innenateliers, aber auch produzierendem Gewerbe und einer vielseitigen Anwohnerschaft.
Mit Eröffnungsbeiträgen von Piero Golia, Monica Klingler, Dirk Koy & Ben Kaczor, Les Reines Prochaines (Muda Mathis, Sus Zwick und Fränzi Madörin), Ott Orchester & Mariana Murcia.
Weitere Informationen hier.


Feminismus und Klimaverantwortung
feministischer salon basel

Dienstag, 16.04., 19.30 Uhr | Kaserne Basel, Rossstall 2
Klimakrise und Fragen der globalen Verteilung sind nicht weniger akut, und doch sind sie angesichts von anderen Krisen und Kriegen viel weniger in der medialen Öffentlichkeit als noch vor drei Jahren. Wie geht es der Klimabewegung heute? Ist Klima-Aktivismus Care-Arbeit für den Planeten, die einmal mehr – natürlich unbezahlt – grossmehrheitlich Frauen übernehmen? Was können wir als Einzelne tun? Zunächst vermutlich: Orte suchen, wo wir nicht länger Einzelne sind. Uns verbinden und organisieren. In diesem feministischen salon sprechen wir mit Menschen, die genau das tun. Die etwas tun.
Weitere Informationen hier. Wenn ihr euch kein Ticket leisten könnt, meldet euch unter info@feministischersalon.ch


Save the Date:
Nicole Seifert im Gespräch mit Andrea Zimmermann

Mittwoch, 24.04. | Literaturhaus Basel
In Kooperation mit aoi. Weitere Informationen folgen.


Beitragsbild: Symbolbild von Biegun Wschodni auf Unsplash.