Von Ausstellungen über Vorführungen hin zu Tagungen – in Basel, Zürich, Bern und Wien ist wie immer so einiges los. Wir freuen uns insbesondere auf die folgenden Veranstaltungen!
Im Überblick
25.04.2024–01.06.2025 | Bernisches Historisches Museum | Widerstände. Vom Umgang mit Rassismus in Bern Ausstellung |
11.05., 13.05., 14.05., jew. 20.15 Uhr | Schiffbau-Box, Schauspielhaus Zürich | Last Night a DJ Took My Life Theater |
21.05., 19.30 Uhr | Kaserne Basel, Rossstall 2 | Geschichte des Feminismus feministischer salon basel |
29.05.–01.06., div. Uhrzeiten | Kaserne Basel, Reithalle | Love Scenes Tabea Martin |
31.05., ab o9.00 Uhr | Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien | Möglichkeitsräume behaupten – Transdiziplinäre Dialoge zu Kunst und Leben Internationale Tagung |
07.–08.06. | Basel, div. Standorte | fairlesen Symposium |
8.6., ab 14 Uhr | Kaserne Basel | Cliffhanger #1 Showings |
Widerstände. Vom Umgang mit Rassismus in Bern
Ausstellung
25.04.2024–01.06.2025 |Bernisches Historisches Museum
Ein Wandbild in einem Berner Quartierschulhaus löst 2019 eine Kontroverse über Rassismus und das koloniale Erbe der Stadt Bern aus. Die Debatte intensiviert sich im Sommer 2020 angesichts der weltweiten Proteste der Black-Lives-Matter-Bewegung: Behörden, Medien, Bildungs- und Kultureinrichtungen sowie Privatpersonen ringen um Deutungsmacht und um einen angemessenen Umgang mit den rassistischen Motiven des Wandbilds. Im Rahmen eines öffentlichen Wettbewerbs lässt sich die Stadt Bern vom Vorschlag «Das Wandbild muss weg!» überzeugen. Dieser fordert: Das Wandbild muss aus der Schule weg und in ein Museum. Der Diskurs über die Geschichte und Gegenwart von Rassismus in Bern kann so mit einer breiten Öffentlichkeit weitergeführt werden. Vier Jahre später ist das Wandbild Teil der Sammlung des Bernischen Historischen Museums.
Im Rahmen eines Gastkuratoriums gestaltet der Verein «Das Wandbild muss weg!» eine Ausstellung dazu. Diese verortet beständige koloniale Muster und historisch gewachsene rassistische Strukturen im Jetzt – und bietet Denkanstösse für die öffentliche Auseinandersetzung, wie wir als Gesellschaft mit diesem Kulturerbe aus der Kolonialzeit umgehen möchten.
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Last Night a DJ Took My Life
Theater
Letzte Vorführungen!
11.05., 13.05., 14.05., jeweils 20.15 Uhr | Schiffbau-Box, Schauspielhaus Zürich
Ihre Stimme prägte die Hooklines einer ganzen Generation. In den 90ern wurde Lori Glori zu einer Euro-Dance Legende. Joana Tischkau bringt die Lebensgeschichte, der in Kalifornien geborenen Sängerin, nun als Musical auf die Bühne. Von ihren ersten Auftritten in der Gospelband die HAM Sisters, zu ihrem Auftritt mit Bill Summers & Summers Heat in der US-Amerikanischen Sendung Soul Train, bis zu ihrer Zeit als Background und Lead Sängerin in verschiedenen Euro Dance Produktionen in Deutschland. Dort kommt es zu einem Ereignis, das ihr ganzes Leben bestimmen wird. Diese Zusammenarbeit und dessen Folgen erzählen von einem persönlichen Schicksal und tragischen Kapitel der europäischen Musikindustrie. Wie lässt sich Gehör verschaffen, nachdem jemand anders mehr Macht hatte, wenn die eigene Stimme nicht laut genug war? Gibt es einen Weg zur Gerechtigkeit?
Joana Tischkau dekonstruiert in ihrer Arbeit kulturelle Aneignungen, Fragen um Autor*innenschaft und Authentizität. Sie legt die Momente frei, in denen ein vermeintlich authentischer Ursprung nicht mehr eindeutig festzulegen ist und untersucht das europäische Verständnis von Schwarzsein und Schwarzer Kultur. Am Schauspielhaus Zürich inszeniert die Regisseurin und Choreographin, mit dem Ensemble und Lori Glori selbst, Loris Geschichte als fantastische musikalische Memoiren.
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Geschichte des Feminismus
feministischer salon basel
21.05., 19.30 Uhr | Kaserne Basel, Rossstall 2
Der Feminismus ist die erfolgreichste soziale Bewegung in der Geschichte. Wobei es den einen Feminismus gar nicht gibt. Die MISSY MAGAZINE Mitbegründerin Stefanie Lohaus betrachtet darum in ihrem Buch «Stärker als Wut» die vielfältige Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft feministischer Strömungen im deutschsprachigen Raum. Die Autorin und Aktivistin plädiert dafür, aufgrund der Vielfalt der Bewegungen nicht von einem Feminismus, sondern von Feminismen zu sprechen. Sie stellt verschiedene Aspekte von Gender Pay Gap bis Queer sein, aber auch das popkulturelle Potenzial des Feminismus vor.
Lohaus erzählt nicht zuletzt auch von Stationen der eigenen feministischen Biografie, von ihren eigenen Erfahrungen und ihrem eigenen Engagement in den feministischen Bewegungen der 00er Jahre. «Stärker als Wut» ist gleichzeitig ein generationenübergreifendes Porträt und richtungsweisender Appell und fragt: woher kommt, wohin geht der Feminismus? Was ist erreicht, was muss weiter erstritten werden?
Weitere Informationen hier. Wenn ihr euch kein Ticket leisten könnt, meldet euch unter info@feministischersalon.ch
Love Scenes
Tabea Martin
29.05.–01.06., div. Uhrzeiten | Kaserne Basel, Reithalle
Wenn Liebe ein Willensakt ist, dann müssen wir nicht lieben – dann können wir uns genauso gut verweigern. Für die vier Tänzer*innen auf der Bühne ist die Entscheidung jedoch gefallen: Sie begegnen uns in immer wiederkehrenden Liebesszenen, sie lassen sich ein, stossen sich ab, zweifeln und versuchen zu verstehen, auch warum es wichtig ist, gerade jetzt umso mehr zu lieben.
Nach einer Tour quer durch die europäische Tanzszene kehrt die Basler Choreografin Tabea Martin an die Kaserne zurück und widmet sich gleich dem absoluten Evergreen-Thema. Ihre behutsam arrangierten Love Scenes lassen uns Raum für Schwärmereien und schaffen zugleich ein nachdenkliches Porträt einer individualistischen Gesellschaft auf der krampfhaften Suche nach Verbindung, in den kargen Zeiten der Liebe. Als Mythenentschlüsseler und Romantikverteidiger alter Schule steht ihr dabei Roland Barthes mit seinen Fragmente einer Sprache der Liebe zur Seite. Was uns die noch sagen können, wenn wir längst über toxische Beziehungen, Friends-with-Benefits oder Polyamorie diskutieren? Zum Beispiel: “Wer verliebt ist, der wartet”.
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Möglichkeitsräume behaupten – Transdiziplinäre Dialoge zu Kunst und Leben
Internationale Tagung
31.05., ab o9.00 Uhr | Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien | Eintritt frei
Was bedeutet Leben angesichts von sozio-ökologischen Krisen und gesellschaftlichen Umbrüchen sowie anhaltenden Kriegsschauplätzen in der Ukraine und in Israel/Gaza? Wie können wir in einer postkapitalistischen Gesellschaft Bedingungen für ein in jeder Hinsicht lebbares Leben (Judith Butler) schaffen? Wie kann ich leben? Welche Strategien, welche Visionen sind unumgänglich? Wie lassen sich neue Denkräume eröffnen?
Die Tagung geht diesen höchst aktuellen Fragen anhand von Möglichkeitsräumen in lebensvernichtenden Extremsituationen nach, von Care als Beziehungsethik in Kulturinstitutionen, in künstlerischen Interventionen zur Erweiterung einer Critical Diversity Literacy und in der Kunst selbst sowie in Bezug auf unsere Lebens- und Arbeitsformen.
Internationale Tagung an der mdw – Institut für Kulturmanagement und Gender Studies sowie dem Institut für Film und Fernsehen, Filmakademie Wien. Mit Beteiligung von rag – research art gender und Dominique Grisard (art of intervention).
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fairlesen
Symposium
07.–08.06. | Basel, div. Standorte
Die letzte Forderung des Symposiums «Frauen* im Literaturbetrieb» 2022 lautete: regelmässige Symposien. Dieser Forderung hat sich eine neue Programmgruppe angenommen. Nach der ersten Ausgabe 2022, die eine Bestandsaufnahme zum Ziel hatte, wird aus F*iL neu FI&L: Feminismus, Intersektionen & Literatur.
Literatur ist mehr als nur Unterhaltung oder ein Wirtschaftszweig, sie ist eine Kunst – und ein politisches Instrument. Literatur ermöglicht es, Vorstellungen anzuprangern und zu überwinden. Der Fokus gilt 2024 zwei Schwerpunkten: Wie überwinden wir den Sexismus und die vorherrschende Cisheteronormativität der Branche? Und wer ist unsichtbar oder unerwünscht im Literaturbetrieb? Wenn wir diese Kräfte bündeln…
Hier geht es zum Programm. Hier geht es zur Anmeldung.
Cliffhanger #1
Showings
8.6., ab 14 Uhr | Kaserne Basel
Seit fast einem Jahr sind die LAB-Künstler*innen Tyra Wigg, Lua Leirner, Patricija Katica Bronić, Yanik Soland und Antje Schupp an der Kaserne – recherchieren und proben, reisen, diskutieren und kochen zusammen. Für die allererste Ausgabe von Cliffhanger am 8. Juni geben sie nun einen ganzen Tag lang Einblicke in ihre Arbeit. Von mittags bis Mitternacht, mit gemeinsamem Abendessen, Party und Nachgesprächen nach jedem Showing. Es hängt etwas in der Luft, und wir können kaum erwarten, was als Nächstes passiert.
Programm
Tyra Wigg: LIFE OF PLENTY (LOP)
Probebühne Klara , 14.00 Uhr
Lua Leirner: visuelle vielfalt ver-s(t)ehen
Probebühne kHaus, 16.00 Uhr
Patricija Katica Bronić: Klapa
Rossstall 1, 17.30 Uhr
Abendessen
Rossstall 2, 18.30 – 19.45 Uhr
Antje Schupp: YOU LIVE YOU LEARN
Probebühne kHaus, 20.00 Uhr
Yanik Soland / Marianna Angel : Lucid Shapes
Rossstall 1, 21.30 Uhr
33EMYBW: Arthropods Continent
Rossstall 2, 22.45 Uhr