Zart und beharrlich, extravagant und kämpferisch. Von Performances und Lesungen über Netzwerktreffen und Aktionswochen: im März und April geht es darum, den Status Quo nicht hinzunehmen und sich zu organisieren. Genau, was es gerade braucht, finden wir und freuen uns auf die folgenden Veranstaltungen!
Im Überblick
01.03.–12.03., jeweils 19.30 Uhr | Theater Neumarkt, Zürich | orlando. eine kopie ohne original |
04.03., 19 Uhr | Kaserne Basel | I dreamed I quit my police unit and went on a walk Miriam Coretta Schulte |
12.03. & 13.03., jeweils 20 Uhr | Theater Winkelwiese, Zürich | Schwarzenbach – Le Dolci Vite |
15.03., 14 Uhr | Kaserne Basel | The Cartoon Network Kiki Ball |
18.03., 19.30 Uhr | Kaserne Basel | Das queer_feministische PopQuiz feministischer salon basel |
17.03.–23.03. | Raum Basel | Aktionswoche gegen Rassismus |
20.03., 18 Uhr | Kunsthaus Baselland | ah ah ah Juliette Uzor |
25.03., 19 Uhr | Literaturhaus Basel | Im Meer waren wir nie Meral Kureyshi |
01.04., 19 Uhr | Zwinglihaus Basel | Revolution der Verbundenheit Franziska Schutzbach |
01.04., 09.15–16.30 Uhr | Progr Bern | Laut und stark! Gemeinsam für Gleichstellung Vernetzungstreffen Musik |
03.04., 19 Uhr | Literaturhaus Basel | Widerstand und Übermut Nadia Brügger und Valerie-Katharina Meyer |
04.04.–12.04. | Raum Basel | Halt Gewalt! Aktionswoche gegen häusliche Gewalt |
06.04., 17 Uhr | Literaturhaus Basel | Niemals aus Liebe Sofalesung mit Miriam Suter und Natalia Widla |
07.04.–12.04., jeweils 20 Uhr 13.04., 18 Uhr | Roxy Birsfelden | EAT ME NOW! FLUX crew X Merge Dance Collective |
08.04., 19 Uhr | Musik Akademie Basel | Caring Infrastructures Sascia Bailer |
08.04., 19.30 Uhr | Kaserne Basel | Environment, capitalism & feminist economy feministischer salon basel |
09.04.–07.09. | Tinguely Museum, Basel | By Your Own Hand Suzanne Lacy |
13.04., 17 Uhr | Literaturhaus Basel | Die Welt kann nicht so bleiben, wie sie wird Second Thoughts |
30.04., 19 Uhr | Literaturhaus Basel | Und alle so still Mareike Fallwickl * |
orlando. eine kopie ohne original
01.03.–12.03., jeweils 19.30 Uhr | Theater Neumarkt, Zürich | Englisch
«Ich las dieses Buch … und hielt es für eine halluzinogene, interaktive Biographie meines Lebens und meiner Zukunft. … Das Buch bestärkte mich in dem Glauben, dass alles zugleich wahr ist: Junge und Mädchen, Herkunft und Zukunft, … Einsamkeit und Gesellschaft, … Literatur und Leben, … jetzt und damals – alles nur eine Frage der Beleuchtung.»
(Tilda Swinton über «Orlando» von Virginia Woolf)
Orlando bietet uns einen Blick in ein Dasein abseits der Grenzen die uns die Binarität auferlegt. Mit Orlando wollen wir herausfinden, wie wir diese Grenzen spielerisch, überwinden oder auflösen können. Lasst uns das Ding in die Luft werfen, und schauen, was daraus wird: Der Fiktion haftet Wirklichkeit an. Hale und Yeşim lassen sich inspirieren, berühren, verführen, von der fluiden, unbändigen Figur, die Virginia Woolf mit «Orlando» ins Leben schrieb, und performen, spielen und spüren sie ins Heute. «Tell me,» (s)he wanted to say, «everything in the whole world.»
I dreamed I quit my police unit and went on a walk
Miriam Coretta Schulte
04.03., 19 Uhr | Kaserne Basel | Eintritt frei!
«Imagination is required because we need to invent new worlds and new ways of being with each other.» (Mariame Kaba)
Seit Jahren wächst das Misstrauen gegenüber der Polizei, weil deutlich wird, dass Polizeigewalt und Diskriminierung keine Einzelfälle sind. Was also, wenn die Polizei nicht nur ein Problem hat, sondern die Polizeistruktur Teil des eigentlichen Problems ist?
LAB-Residenzartist Miriam Coretta Schulte & Team teilen ihre Recherchen zu einem World-Building-Game, das Visionen zu einer Welt ohne Polizei entwickelt: «Wie sieht eine Gesellschaft aus, die sich vor allem durch ihre sozialen Gefüge Sicherheit gibt? Wie können wir Konflikte zusammen lösen? Und wie könnten wir das jährliche Budget der Basler Polizei sinnvoller umverteilen?»
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Anmeldung: buero@kaserne-basel.ch
Anmeldung möglich bis 17 Uhr am 4.3.25, danach keine Platzgarantie
Treffpunkt: Kasernenhof 8 (Eingang Hofseite kHaus)
Schwarzenbach – Le Dolci Vite
12.03. & 13.03., jeweils 20 Uhr | Theater Winkewiese, Zürich
Eine Frau zieht los, um herauszufinden, wie ihr Leben ausgesehen hätte, wenn sie – Tochter eines italienischen Arbeits-Migranten – mit sechs Jahren Basel hätte verlassen müssen, um in Assisi zu leben. Schwarzenbach – Le Dolci Vite ist ein teils biografisches, teils hypothetisch-fiktionales Stück über die Frage nach Fremd- und Selbstbestimmung anhand eines dunklen Kapitels der Schweizer Geschichte: die Überfremdungsinitiative von James Schwarzenbach.
Wir begleiten die Protagonistin nach Assisi, wo sie unterschiedliche Frauen interviewt, um sich aus deren humorvollen wie schmerzhaften Erzählungen alternative Lebensläufe zu zimmern. Wir lernen sie in unterschiedlichen Versionen kennen, tanzen zu Raffaella Carrà und stellen Fragen nach Zugehörigkeit und Privilegien.
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The Cartoon Network Kiki Ball
15.03., 14 Uhr | Kaserne Basel | Englisch
For the first time in Basel’s history! Brought to you by: Kaserne Basel, Icon Tanti Matyouz Royalty & Esengo Angels.
For each category, participants from the ballroom scene will compete against one another in fashion, runway, dance, and beauty battles. They are required to wear an outfit inspired by the Cartoon Network universe, either from shows streamed by Cartoon Network (e.g., Pokémon) or original Cartoon Network productions (e.g., Powerpuff Girls).
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Das queer_feministische PopQuiz
feministischer salon basel
18.03., 19.30 Uhr | Kaserne Basel
Macht euch bereit für einen Abend voller Aha-Momente, Kopfkratzen und «Wie konnte ich das nicht wissen?!»-Ausrufe! Beim queer_feministischen PopQuiz geht es um nichts geringeres als Ruhm und Anerkennung!
Okay, eigentlich geht es um Spass und euer geballtes kollektives Wissen zu Frauengeschichte, queeren Pionier*innen, feministischer Popkultur und allerlei Trivia! Der Abend ist für alle, die Spass am gemeinsamen Raten, Austauschen und «Rum-Nerden» haben. Falls ihr nur wegen der Lacher kommt, seid ihr trotzdem herzlichst willkommen.
Also packt eure Crew und meldet euch bis zum 11. März als Team unter info@feministischersalon.ch an. Die Teams sollten nicht kleiner als 2 und nicht grösser als 6 Personen sein.
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Aktionswoche gegen Rassismus
17.03.–23.03. | Raum Basel
Die jährlich stattfindende Aktionswoche gegen Rassismus ist teil des kantonalen Engagements gegen jegliche Formen rassistischer Diskirminierung und Rassismus vorzugehen. Eine Vielfalt an Vereinen, Organisationen und Institutionen beteiligen sich am Programm. Die Auftaktveranstaltung zum Thema Hass im Netz sowie ein vielseitiges Radioprogramm wird von RadioX organisiert.
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ah ah ah
Juliette Uzor
20.03., 18 Uhr | Kunsthaus Baselland
Eine Performance von Juliette Uzor im Rahmen der Gruppenausstellung «Activating! Handlungsvorstellung als Werk» im Kunsthaus Baselland: Ist es nur dann eine Performance, wenn sie durch einen Live-Act ausgeführt wird? Was heisst in diesem Zusammenhang «aktivieren»? Kann auch die Vorstellungskraft des Besuchenden eine Form der Aktivierung darstellen? Schliesslich gehört es zu unseren beeindruckendsten Fähigkeiten, Ereignisse zu imaginieren, die im Moment der Vorstellung weder vorhanden sind noch stattfinden. Alle eingeladenen Kunstschaffenden sprechen von eben jenem Moment der Aktivierung – sei es durch im Film und Video gezeigte Aktionen, die damit nachvollziehbar werden, sei es durch Sound, Akustik, überraschende Formen oder Textilien, die den Raum erfüllen oder gar anfüllen und zu Handlungsvorstellungen animieren.
Begleitet wird diese Gesamtauslage durch eine Reihe von Live-Performances and Live-Acts, die an unterschiedlichen Tagen während der Laufzeit der Ausstellung stattfinden, unter anderem präsentiert durch Juliette Uzor mit weiteren Performerinnen als auch durch die Graduates des Programms «Doing Fashion 2025» des Bachelor-Studiengangs Mode-Design der HGK Basel FHNW.
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Im Meer waren wir nie
Meral Kureyshi
25.03., 19 Uhr | Literaturhaus Basel
Lili zieht zu ihrem pflegebedürftigen Mann ins Altersheim, und ihre Familie sucht jemanden, der sie regelmässig besucht. Die Ich-Erzählerin willigt ein. Sie und Lilis Enkelin Sophie leben im selben Haus und ziehen gemeinsam deren achtjährigen Sohn Eric gross. Doch nun hat sie eine Stelle in einer fernen Stadt gefunden und zögert, den beiden zu erzählen, dass sie bald wegziehen wird. Sie ringt mit der verblassenden Freundschaft zu Sophie und mit der Tristesse des Altersheims. Als Lili schliesslich stirbt, wagen die jungen Frauen einen Neubeginn. Meral Kureyshi beschreibt in alltäglichen Szenen das Leben von Frauen über mehrere Generationen und entfaltet ein Panoptikum der Familie in der heutigen Zeit.
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Revolution der Verbundenheit
Franziska Schutzbach
01.04., 19 Uhr | Zwinglihaus Basel | Eintritt frei, Kollekte
Die Genderforscherin Franziska Schutzbach zeigt anhand zahlreicher Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart, wie Frauen trotz Spaltung und Differenz durch ihre Beziehungen Revolutionen ermöglicht haben. Sie veranschaulicht, wie diese Frauen patriarchale Strukturen in Alltag und Politik lockerten, weil sie sich verbündeten. Sie beschreibt, was möglich ist, wenn Frauen sich an anderen Frauen orientieren. Sie zeigt aber auch, wie schwer das ist. Denn die Spaltung der Frauen ist eine der Grundlagen patriarchaler Macht. Einigkeit und Harmonie sind keine Selbstverständlichkeit unter Frauen. Auch diesen Herausforderungen geht der Vortrag auf den Grund.
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Laut und stark! Gemeinsam für Gleichstellung
Vernetzungstreffen Musik
01.04., 09.15–16.30 Uhr | Progr Bern
Am Dienstag, 1. April 2025, findet in der Aula des Kulturzentrums PROGR in Bern von 9:15 bis 16:30 Uhr ein Vernetzungstreffen zu Gleichstellung in der Schweizer Musikbranche statt. Organisiert wird es im Rahmen des IZFG-Projekts «Führungspositionen im Schweizer Kulturbetrieb. Veränderungen oder Stillstand?» und gefördert von der Müller-Möhl Foundation und von taskforce4women.
Weitere Informationen hier. Anmeldung bis spätestens 11.03.2025.
Widerstand und Übermut
Nadia Brügger und Valerie-Katharina Meyer
03.04., 19 Uhr | Literaturhaus Basel
Die 1970er-Jahre waren für die Frauen in der Schweiz eine Aufbruchszeit: sie erkämpften das Frauenstimmrecht, eröffneten das erste Frauenhaus, publizierten Zeitschriften, gründeten Verlage und Frauenbuchläden. Auch die literarische Produktion von Frauen nahm in dieser Zeit rasant zu und wurde zu einem zentralen Ausdrucksmittel für feministisches Begehren. Manche Autorinnen kennen wir bis heute, viele gingen – wie so oft – in der Geschichte vergessen. Nadia Brügger und Valerie-Katharina Meyer holen in ihrem Buch «Widerstand und Übermut. Schweizer Schriftstellerinnen der 1970er-Jahre» ihre Texte ans Licht. Im Gespräch mit Verena Stössinger blicken sie zurück und zeigen, wie die Autorinnen die Schweizer Literaturlandschaft verändert haben.
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Halt Gewalt!
Aktionswoche gegen häusliche Gewalt
04.04.–12.04. | Raum Basel
Häusliche Gewalt und partnerschaftliche Gewalt sind Themen, die oft im Stillen bleiben. Doch es betrifft uns alle – sei es als Freund*innen, Nachbar*innen oder Kolleg*innen. Was tun, wenn Du Anzeichen erkennst? Wie helfen, ohne die Situation zu verschlimmern? Genau hier setzt die Aktionswoche «Halt Gewalt» an, die vom 4. bis 12. April 2025 stattfindet. Ziel ist es, das Bewusstsein für häusliche Gewalt zu schärfen, Tabus zu brechen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Ein vielfältiges Programm lädt dazu ein, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.
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Niemals aus Liebe
Sofalesung mit Miriam Suter und Natalia Widla
06.04., 17 Uhr | Literaturhaus Basel
Alle zwei Wochen wird in der Schweiz eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Doch wer verbirgt sich hinter dem obskuren Begriff «Täter»? Nach ihrem ersten gemeinsamen Buch «Hast du Nein gesagt? Vom Umgang mit sexualisierter Gewalt» untersuchen Miriam Suter und Natalia Widla in «Niemals aus Liebe» die Ursachen von Männergewalt an Frauen. In Gesprächen mit Fachpersonen aus Justiz, Politik und Psychologie ordnen sie bestehende Massnahmen kritisch ein und erklären, was noch getan werden muss.
Die Lesung findet in Kooperation mit den Sofalesungen und der Aktionswoche «Halt Gewalt» statt, die sich gegen häusliche Gewalt einsetzt.
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EAT ME NOW!
FLUX crew X Merge Dance Collective
07.04.–12.04., jeweils 20 Uhr, 13.04., 18 Uhr | Roxy Birsfelden
EAT ME NOW! thematisiert die Objektivierung von lesbischer Sexualität und die Sexualisierung des weiblich gelesenen Körpers.
Fünf Tänzer*innen mit unterschiedlichen Bewegungshintergründen und unterschiedlichen Körpern verhandeln patriarchale Sichtweisen, stellen heteronormative Narrative in Frage und entwickeln einen ‘lesbian gaze’.
Einflüsse aus Zeitgenössischem Tanz, Breaking, Dancehall, Afro, HipHop und Schwimmsport finden sich in der Bewegungssprache von EAT ME NOW! wieder.
«Wir verstehen unter dem Begriff «Lesbe» nicht nur eine sexuelle Orientierung, sondern auch eine politische Entscheidung. Es ist eine Konsequenz eines radikalen Feminismus, der FINTA*-Personen (Frauen, Inter-, Nonbinäre, Trans- und Agender-Personen) ins Zentrum unseres Interesses stellt. Und zwar nicht nur auf öffentlicher Ebene, sondern auch im Privaten und Zwischenmenschlichen.»
(FLUX crew)
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Caring Infrastructures:
Impulse für eine gerechtere und fürsorglichere Musikbranche
Sascia Bailer
08.04., 19 Uhr | Musik Akademie Basel
Der Kulturbetrieb ist nicht für alle gleichermaßen zugänglich. Strukturelle Diskriminierungen prägen, wessen künstlerische Arbeit sicht- und hörbar wird. Besonders in der Schweizer Musiklandschaft zeigt sich eine massive Geschlechterungleichheit: Nur 8 % der Präsidien von Musikhäusern und Festivals sind mit Frauen besetzt, und keines der großen Schweizer Musikhäuser wird derzeit von einer Frau geleitet. In der klassischen Musik stammen nur 2 % der aufgeführten Werke von Komponistinnen, lediglich 10% der Dirigent*innen sind weiblich. In ihrem Vortrag geht Dr. Sascia Bailer den Facetten und den möglichen Gründen von Diskrimierungen im Kulturbetrieb nach und stellt ihr Konzept der Caring Infrastructures vor. Sie plädiert dafür Geschlechtergerechtigkeit mit Elternfreundlichkeit zusammen zu denken, und um Strukturen zu schaffen, die Menschen mit Care-Verantwortung und Care-Bedürfnissen einschließen. Anhand von Praxisbeispielen und Forschungsergebnissen diskutiert sie, welche Rahmenbedingungen es braucht, damit sich eine Ethik der Fürsorge nachhaltig im Kulturbetrieb verankern lässt.
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Environment, capitalism & feminist economy
feministischer salon basel
08.04., 19.30 Uhr | Kaserne Basel
Umwelt, Kapitalismus & warum anders Wirtschaften feministisch ist.
Hat angesichts der gegenwärtigen politischen Lage eigentlich noch jemand Perspektiven für Umwelt und gegen Rechtsrutsch? Ja, Agnes Jezler, Fachexpertin für Change bei Greenpeace Schweiz, Vincent Janz von Communia und Lena Schubert von tre!bhaus – der klimapodcast zum Beispiel. Wir fragen an diesem Abend, wie ökologische Reproduktion mit Care und Brandmauer zusammenhängen, wie Wachstumsalternativen den ‹gender divide› beeinflussen können, und warum über Reichtum reden so schwierig ist.
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By Your Own Hand
Suzanne Lacy
09.04.–07.09. | Tinguely Museum, Basel
Gewalt und Tod treffen die Menschen nicht gleich. Je nach sozialem Geschlecht – aber auch abhängig von Wohlstand oder Race – sind Menschen sehr unterschiedlich davon betroffen. Geschlechtsspezifische Gewalt ist alltäglich und weit verbreitet, erfährt aber erst seit wenigen Jahren vermehrt Aufmerksamkeit in Politik und Gesellschaft. Sie ist das Thema der Videoinstallation «De tu puño y letra (By Your Own Hand)» (2014–2015/2019) von Suzanne Lacy. Die in Los Angeles lebende Künstlerin ist Pionierin feministischer und aktivistischer Performancekunst. Mit ihrer partizipativ ausgerichteten und häufig in Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften entstehenden Social Practice engagiert sich Lacy gegen gesellschaftliche Missstände und für marginalisierte Gruppen. Schon seit den frühen 1970er-Jahren thematisierte sie Vergewaltigungen, gab den betroffenen weiblich gelesenen Personen eine öffentliche Stimme und benannte die patriarchalen Ursachen dieser Gewalt.
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Die Welt kann nicht so bleiben, wie sie wird
Second Thoughts
13.04., 17 Uhr | Literaturhaus Basel | Englisch
«Second Thoughts» ist ein neues Format, in dem gezweifelt wird, ohne zu verzweifeln. Das Gespräch nimmt ein Buch, das bereits im Literaturhaus vorgestellt wurde, zum Ausgangspunkt und öffnet neue Perspektiven auf das Thema. Diesmal ist das Sprungbrett Wolfram Eilenbergers Buch «Geister der Gegenwart», in dem wichtige europäische Philosoph:innen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg verhandelt werden. Norman Ajari, Jennifer Richard und Henri-Michel Yéré weiten den Blick auf diese Epoche nun aus auf aussereuropäische Bewegungen wie die «Black radical tradition» und Denker:innen wie Frantz Fanon.
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Und alle so still
Mareike Fallwickl *
30.04., 19 Uhr | Literaturhaus Basel
Was geschieht, wenn Frauen aufhören das zu tun, was sie immer getan haben? Wie bereits in ihrem 2022 erschienenen Bestseller «Die Wut, die bleibt» nimmt Mareike Fallwickl in ihrem neuen Roman die weibliche Erschöpfung als Ausgangspunkt für drastische Handlungsweisen und imaginiert die gesellschaftlichen Folgen: In stillem Protest liegen die Frauen reglos auf den Strassen. Hier kreuzen sich die Wege der Influencerin Elin, der Pflegerin Ruth und der von Nuri, der sich mit verschiedenen Jobs über Wasser zu halten versucht. Entstanden ist ein feministischer Gesellschaftsroman über Widerspruchsgeist und Solidarität. In Kooperation mit Art of Intervention.
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