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Brüten wir die Welt neu aus
13.30 Uhr | Eintritt frei, mit Anmeldung

22.11. 13:30 – 22:00
Tagung zum 50-jährigen Jubiläum von «Häutungen» von Verena Stefan
Mit ihrem literarischen Debüt «Häutungen» hat Verena Stefan 1975 den Nerv einer ganzen Generation getroffen – und ein Werk geschaffen, das bis heute nachwirkt. Ihre präzise, radikale Sprache über Körper, Lust, Scham und Machtverhältnisse hat feministische Debatten geprägt – und ist aktueller denn je.
Zum 50-jährigen Jubiläum von «Häutungen» widmen wir Verena Stefan einen ganzen Tag: Weggefährtinnen, Wissenschaftlerinnen und Autorinnen diskutieren das literarische und gesellschaftliche Erbe Verena Stefans.
Programm
13:30 Uhr
Podium: Weggefährtinnen
In diesem Podium geht es darum, die Person Verena Stefan und die Zeit, in der ihre politischen und literarischen Aktivitäten ihren Anfang genommen haben, aufleben zu lassen.
Mit
– Annemarie Pfister (Buchhändlerin, WG-Kollegin von Verena Stefan)
– Madeleine Marti (Autorin, Lesbenforscherin, Filmemacherin zu Luise F. Pusch)
– Liliane Studer (Literaturvermittlerin, Feministin)
– Moderation: Marah Rikli (Journalistin, Inklusionsaktivistin)
14:45 Uhr
Screening: «Der Mensch meines Lebens bin ich»
Dokumentarfilm, 52 Min.
Der mehrfach prämierte Film von Christian Walther «Der Mensch meines Lebens bin ich» (2021) erzählt Verena Stefans Leben mit archivierten Interviews und Textstellen aus ihren Werken. Er enthält zudem ausführliche Gespräche mit Stefans Weggefährtinnen wie Cristina Perincioli in Berlin und Lise Moisan in Montréal.
«Der Mensch meines Lebens bin ich» versetzt einen in die Zeit zurück, als «Häutungen» erschien: Eine noch immer stark vom Patriarchat geprägte Zeit, in der hinter den Kulissen vieles in Bewegung war, kulturell, gesellschaftspolitisch, sexuell. All diese Entwicklungen und Erfahrungen werden an der Gegenwart gespiegelt, etwa am Schweizer Frauenstreik im Juni 2019, oder aber auch am Werden und Vergehen der Natur.
16:30 Uhr
Podium: Überlieferung
Verena Stefans Werk wird immer stärker erforscht, ihre einzigartige Sprache wissenschaftlich durchleuchtet. Dieses Podium trägt dazu bei, ihr Oeuvre fest in der Literaturgeschichte zu verankern.
Mit
– Vera Thomann (Literaturwissenschaftlerin, Herausgeberin eines neuen wissenschaftlichen Bandes zu Verena Stefan)
– Franziska Schutzbach (Soziologin, Geschlechterforscherin, Autorin, setzt sich in «Revolution der Verbundenheit» mit «Häutungen» auseinander)
– Christa Binswanger (Literaturwissenschaftlerin, Verena-Stefan-Spezialistin)
– Therese Shire (Literaturwissenschaftlerin, Verena-Stefan-Spezialistin)
– Moderation: Seraina Walser (Literaturwissenschaftlerin)
17:45 Uhr
Lesung: Fortbestand
Neben Ruth Schweikert oder Franziska Schutzbach nimmt nun Jessica Jurassica Bezug zu Verena Stefan auf und setzt sich in ihrem neuen Buch «Gaslicht» (lectorbooks, 2025) mit «Häutungen» künstlerisch auseinander. Sie präsentiert ihr neues Buch in einer moderierten Lesung.
– Jessica Jurassica (Autorin)
– Moderation: Jann Kraus (Literaturwissenschaftler, Dozent)
20:30 Uhr
Premiere brüten wir die welt neu aus
Aus dem Gesamtwerk von Verena Stefan hat Tabea Steiner Zeilen, Zitate und Auszüge erlesen, die sich, neu zusammengesetzt, zu einem sprachlichen Gewebe fügen. Während Kathrin Veith den Text aufklingen lässt, reichert ihn Dinah Wernli mit Farbe an. Stoffe fliessen, und aus Bewegung, Sprache und Strukturen schlüpft schliesslich, für einen Moment, Verena Stefans literarische Welt.
Die Inszenierung «brüten wir die welt neu aus» – ein Zitat aus «Häutungen» – bringt dieses Werk als sprachliches Arrangement auf die Bühne.
Bild: © Dinah Wernli.



