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03.10. 20:00 – 21:00
Nach langer Zeit ist Julian Warner zurück in Basel – bekannt geworden als Fehler Kuti, antirassistischer Aktivist, Künstler, Kurator und Leiter des Brechtfestivals in Augsburg. In seinem neuen Solo widmet sich Julian dem 100jährigen Geburtstag einer Ikone des Schwarzen Widerstands: Frantz Fanon.
Ob in der Politik, der Wirtschaft oder im Krieg – die Figur des Soldaten hat sich zu einem Symbol unserer Zeit entwickelt, und militärisches Denken prägt zunehmend unser Handeln. Dabei steht stets die Frage nach der Notwendigkeit und Rechtfertigung von Gewalt im Raum.
Kaum jemand hat die Rolle von Gewalt in einer zerrissenen Welt so klar analysiert wie Frantz Fanon – der Psychiater und Marxist aus Martinique. Er war überzeugt, dass die Entmenschlichung durch den europäischen Kolonialismus nicht durch Gespräche oder Zugeständnisse beendet werden könne, sondern nur durch die Zerschlagung des kolonialen Systems selbst. Seine Verteidigung antikolonialer Gewalt wurde weltweit von linken Bewegungen aufgegriffen – von den Black Panthers in den USA bis zur RAF in Deutschland – und sorgt bis heute für Diskussionen.
Wann ist es notwendig, Gewalt auszuüben oder sich dagegen zu organisieren? Ein Körper betritt die Bühne – er wird zum Soldaten. Im Takt des Schlagwerks, dem körperlichen Drill ausgeliefert, stellt er Fragen an die Geschichte und sucht nach seinem eigenen Verhältnis zur Gewalt.
Wichtiger Hinweis: In der Performance werden Rassismuserfahrungen thematisiert. Dabei werden auch rassistische Äusserungen wiedergegeben.
Foto © Julie Folly