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Die heilige Johanna der Schlachthöfe

19.30 Uhr

Event Series (See All)

27.11. 19:30 21:00

Ein Stück von Bertolt Brecht

Wir kaufen Bio-­Gemüse, möglichst regional, versuchen weniger Fleisch aus Massentierhaltung zu essen, fliegen nur, wenn es unbedingt nötig ist, und verleihen Preise an Aktivist*innen. Aber nützt das? Oder fördern wir dadurch nur neue Märkte, die uns ein ruhigeres Ge­wissen verkaufen, damit wir letztlich genauso weiter­ machen können wie bisher? Können wir uns heute Widerstand jenseits der kapitalistischen Logik überhaupt vorstellen? Und wie sähe der aus?

In Brechts 1929 geschriebenem Stück Die heilige Johanna der Schlachthöfe sind die Fabriken geschlos­sen, die Arbeitslosen hungern und die Konkurrent*innen der Fleischindustrie suchen nach immer neuen Wegen, um noch mehr Profit herauszuschlagen. Johanna Dark, eine charismatische junge Frau, kämpft gegen Unrecht und Ausbeutung, verteilt Suppe und Gottes Wort. Da­bei lernt sie den Fleischkönig Mauler kennen, der ihren Idealismus gekonnt für sich zu benutzen weiss. Und so gerät Johanna Dark selbst in die Mühlen des Wirt­schaftssystems, das sie kritisiert, und wird zu einem Werkzeug des kapitalistischen Wachstums.

Die italieni­sche Regisseurin Camilla Dania fragt danach, wie Revolution heute möglich ist, wenn selbst die Kritiker*in­nen zu Spielfiguren des Systems werden, gegen das sie kämpfen.

Bild: Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von den Bühnen Bern.

Nägeligasse 1
Bern, 3000 Switzerland
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