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Marta Riniker-Radich: Grounds – Finissage

11 Uhr, Freier Eintritt

20.06. 11:00 17:00

Die Gemeinschaft der Kesh, die nach Ursula K. Le Guin «einst lang, lang nach unserer Zeit gelebt haben werden könnte», versteht unter Reichtum den Zustand, viel geben zu können, ohne eine äquivalente Gegengabe zu erwarten. Bereits heute ist es möglich, abseits von Käufen, vertraglich geregelten Leistungen oder strategischem Schenken etwas zu geben, ohne eine Gegengabe zu erwarten, und auf indirekte, gegenseitige Hilfe zu vertrauen. Was daraus erwächst ist Dankbarkeit – eine Kraft, die sozialen Zusammenhalt nicht garantiert, sondern fördert. Sie bildet den Kitt einer Gemeinschaft, in der Einbringen und Annehmen freiwillig geschieht. Nehme ich hingegen etwas an, nicht weil ich es möchte, sondern weil ich es brauche und es mir niemand sonst geben kann, dann willige ich ein, ohne Dankbarkeit aber in Misstrauen. Denn jetzt können Gegenleistungen erzwungen werden, auch wenn die Gabe als Geschenk verpackt war. Denn beschenkt wurde die gebende Seite, und zwar mit Macht. Um sich gegen ein unerwünschtes Geschenk, etwa eine Arbeitsstelle, wehren zu können, braucht es mit Claude Lévi-Strauss gedacht entweder alternative Möglichkeiten (Erben, Selbsterhalt durch Gartenbau), Gewalt (Sabotage), eine unentbehrliche Gegengabe (Spezialisierung) oder ein Interessenswandel (Müssiggang statt Arbeitslosigkeit, das Denken der Kesh). Damit werde es möglich, sich von der Fülle von Gegenverpflichtungen zu befreien, die diejenigen erdrücken, von denen erhofft wird, ihnen nicht nachkommen zu können. Willkommen!

Öffnungszeiten während der Art Woche:
Mo-Fr 15-17 Uhr
Sa 11-17 Uhr (Finissage)

For

Teichgässlein 31
Basel, 4058 Switzerland
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Featured Image: Exhibition view, Marta Riniker-Radich, Grounds, 2025. Foto: Gina Folly, Courtesy For, Basel.